Persönliches Wachstum bei Fotoshootings
Wir wollen die jahrtausende alte Unterdrückung der Frau nicht länger hinnehmen. Auch im Bereich der Fotografie ist die Ausnutzung der Frau bis heute weit verbreitet. Modelle müssen für ein Fotoshooting oftmals einem Vertrag zustimmen, welche dem Fotografen weitreichende Rechte über die Bilder gibt. Das Modell hat meist kein Mitspracherecht, wie sie öffentlich gezeigt wird. Das Modell ist dem Fotografen hoffnungslos ausgeliefert, wann dieser was in welcher Qualität bereit ist abzugeben. Nicht genug – es gibt Fotografen, welche die Shootings für plumpe und unangenehme Annäherungsversuche missbrauchen oder noch dreister auf Sex nach dem Shooting bestehen.
Um diesen Missständen entgegen zu wirken, habe ich mir folgendes Zusammenarbeits Modell einfallen lassen. Basis der Zusammenarbeit bildet ein Vertrag zwischen Modell und Fotograf, welcher im folgenden mit Erläuterungen ergänzt ist.
Content Creation & Promotion Contract
Leitsatz:
Wir lösen uns von veralteten patriarchalen Denkmustern und stärken die Rolle des Modells gegenüber dem Fotografen. Das Modell tritt als Künstlerin und Art Direktorin in den Vordergrund. Sie ist zentrales Bildelement und hat daher Anrecht auf öffentliche Anerkennung und finanziellen Erfolg. Der Fotograf wirkt im Hintergrund als Assistent. Er unterstützt das Model in der Umsetzung ihrer Bildideen. Er zeigt dem Model Respekt und Dankbarkeit, dass er bei Ihren Projekten mitwirken darf.
Sie übernimmt Verantwortung für ihr Leben und lernt Leadership Qualitäten. Sie fördert den Fotografen in seiner Rolle als Assistenten, indem sie ihre Forderungen an Qualität und Service hoch hält.
Er lernt sich zurück zu nehmen und möchte einer Frau genügend Raum lassen, damit sie den ihr gebührenden 1. Platz einnehmen kann.
Der Fotograf bezahlt bei jeder Zusammenarbeit pauschal einen Unkostenbeitrag von Fr. 50.– für Spesen und Reisekosten des Models. Da dieser symbolische Betrag sehr klein ist im Vergleich zu den Aufwendungen des Modells für Beauty Produkte, Friseur und Kleidung, entstehen aus diesem Vertrag weitere Pflichten für den Fotografen und Rechte für das Model.
Sie zeigt Grosszügigkeit in der Bereitschaft für diesen kleinen Betrag zusammen zu arbeiten. Sie fordert dafür Anerkennung und Respekt.
Er zeigt durch die Bezahlung, dass er ihre Arbeit wertschätzt. Die symbolische Bezahlung ist etwas beschämend für ihn. Da er nicht ein vollwertiges Modell Honorar bezahlt, fühlt er sich verpflichtet die Bildrechte an sie abzutreten und für sie zu arbeiten.
Der Fotograf erstellt Bilder/Videos nach Anweisung des Modells. Er hat diese Arbeiten nach ihren Wünschen auszuführen und allenfalls notwendige Korrekturen vorzunehmen.
Sie lernt einem Mann Anweisungen zu geben, kontrolliert ihn und leitet ihn an.
Er lernt zuhören und Arbeiten nach Anweisungen einer Frau auszuführen.
Dem Fotografen ist grundsätzlich jede Art von unautorisierter Veröffentlichung untersagt.
Sie kann sich darauf verlassen, dass ihre Bilder wirklich ihr gehören
Er akzeptiert, dass ihre Bilder ihr gehören und er keinen Anspruch darauf hat. Es wird für ihn nie Gewissheit geben, ob er eine Authorisierung bekommt. Der Fotograf wird daher alles tun, um in der Gunst des Modells zu bleiben. Ihr Wohlwollen am Schluss einer Zusammenarbeit wird entscheiden, ob er etwas zeigen darf.
Der Fotograf übertragt die exklusiven Nutzungsrechte an das Modell. Sämtliche Bilder dürfen vom Modell kommerziell genutzt werden. Das Modell ist nicht verpflichtet, den Fotografen zu nennen.
Sie geniesst die öffentliche Anerkennung ihrer künstlerischen Arbeit und lernt, diese zu vermarkten.
Er kann sich, was Marketing betrifft, zurück lehnen und sie machen lassen. Als Assistent kann er sich ganz auf die Arbeit im Hintergrund konzentrieren.
Das Model kann dem Fotografen ausgesuchte Bilder zur Veröffentlichung zur Verfügung stellen. Der Fotograf verpflichtet sich, die ihm zugeteilten Bilder (max 6) zu posten, um damit das Modell zu promoten. Das Modell kann dem Fotografen die Texte/Tags zu den Promotion Posts vorgeben, welcher dieser zu verwenden hat.
Posts des Assistenten entsprechen 100% ihren Vorstellungen. Er wird sich darin z.B. für die gute Zusammenarbeit bedanken, Bewunderung für ihre Kunst ausdrücken, ihren Sachverstand loben etc.
Durch Werbeposts kann er zeigen, dass er mit ihr Zusammenarbeiten durfte. Die selbstlosen Posts sind Werbung für ihn. Andere Künstlerinnen können so auf ihn aufmerksam werden. Das kann ihm Türen zu neuen Engagements öffnen.
Es scheint vielleicht auf den ersten Blick, dass der Assistent bei dieser Zusammenarbeit zu kurz kommen könnte. Er begibt sich quasi vertraglich in eine abhängige Situation. Es gibt keine Garantien für ihn, dass er aus der geleisteten Zahlung oder Arbeit einen persönlichen Gewinn ziehen kann. Genau dieser Umstand hilft ihm jedoch zu wachsen. Er investiert in die Zusammenarbeit und hält in erster Linie die Bedürfnisse des Models im Auge. Durch die hoffentlich hohen Anforderungen des Modell wird er als Fotograf gefordert und gleichzeitig gefördert. Das wirkt sich positiv auf die Qualität seiner Arbeiten aus.